Per- und Polyfluorierte Alkylstoffe bergen Umwelt- und Gesundheitsrisiken

Weit verbreitet, mit sehr langer Halbwertszeit und potenziell giftig:

Die von der Industrie vielfältig genutzten Substanzen der PFAS-Gruppe werden aktuell intensiv diskutiert. In Deutschland wurden die krebserregenden Chemikalien bereits an 1500 Orten nachgewiesen. Hersteller aus fast allen Bereichen der Industrie müssen sich auf ein mögliches Verbot dieser Stoffe vorbereiten und nach geeigneten Alternativen Ausschau halten.

Was sind Per- und Polyfluorierte Alkylstoffe (PFAS)?

Die PFAS sind eine Gruppe von mehr als 4.000 hochfluorierten Stoffen, die auch unter der Abkürzung PFC bekannt sind (perfluorinated chemicals). Wegen ihrer großen Mobilität in der Umwelt lassen sich PFAS schon heute selbst in entlegenen Gebieten der Erde nachweisen. Es ist so gut wie unmöglich, einmal freigesetzte PFAS wieder aus der Umwelt zu entfernen, deswegen werden sie sich weiterhin anreichern und für zukünftige Generationen eine Gefahr darstellen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Zu den bekanntesten PFAS-Kunststoff-Polymeren zählt Polytetrafluorethylen (PTFE), das als Anti-Haft-Beschichtung für Kochgeschirr unter dem Handelsnamen Teflon™ berühmt wurde.

Wo finden die PFAS Verwendung?

PFAS finden sich in vielen Produkten – sie finden in fast allen Industriebereichen Verwendung. Hierzu gehören Turbinen, Solarpaneele, medizinische Geräte, Textilien, Beschichtungen von Lebensmittelverpackungen, Feuerlöschschäumen und Kosmetika.

Auch in der Halbleiter-Herstellung, in verschiedenen Kabeln, Steckverbindungen, Batterien, elektrischer Antriebstechnik, Wärmepumpen, Medizin- und Messtechnik sowie bei der Herstellung von Haushaltsgeräten kommen die Substanzen zum Einsatz. Sie werden auch „ewige Chemikalien“ genannt, weil sie eine lange Halbwertszeit haben und für viele Generationen in der Umwelt verbleiben.

Welche Funktionen haben die PFAS in Produkten?

Oft dienen Substanzen aus der PFAS-Gruppe als Flammschutzmittel in Möbeln oder Elektrogeräten, als Fleckenabweiser in Textilien oder als UV-Filter in Kosmetikprodukten.

Welche Gesundheitsrisiken bestehen durch PFAS?

Die PFAS sind als potenzielle Gesundheits- und Umweltrisiken bekannt. Sie gelangen ins Abwasser und in die Umwelt und geraten so in die Nahrungskette von Menschen und Tier. Hier reichern sich die gefährlichen Stoffe im Gewebe an und können zu Schädigung des Immun- und Hormonsystems und des Fettstoffwechsels führen.

Als Verbraucher empfiehlt es sich, zum Beispiel beim Einkauf von Kosmetika auf PFAS und PFAS-(PFC)-freie Produkte zu achten –und ebenso Kleidung mit fluorfreier Imprägnierung auszuwählen.

Geplante Maßnahmen in Bezug auf PFAS

Einige Regierungen haben nun Maßnahmen ergriffen und möchten die Verwendung von PFAS einschränken. Produkte, die PFAS enthalten, sollen überwacht und geprüft werden. Weiterhin soll bereits vorhandenes PFAS in der Umwelt aufgespürt werden und soweit möglich mit geeigneten Verfahren wieder entfernt werden. Auf globaler Ebene gibt es bereits Beschränkungen und Mitteilungspflichten für bestimmte Substanzen aus der Gruppe der PFAS. Auf europäischer Ebene werden diese hauptsächlich durch die POP-Verordnung (Persistente organische Schadstoffe) und die REACH-Verordnung umgesetzt.

 Fazit

Die PFA-Substanzen finden in fast allen Industriebereichen Verwendung. Deswegen wird eine Beschränkung oder ein Verbot der PFAS für Hersteller innerhalb der EU weitreichende Folgen haben. Unternehmen, die PFA-Substanzen für die Herstellung ihrer Produkte verwenden, sollten nun aktiv werden. Da die Stoffe hohe gesundheitliche Risiken und Schädigungen verursachen ist damit zu rechnen, dass die ECHA den Vorschlag für ein Verbot der PFA-Substanzen annehmen werden. Mit einigen Ausnahmen ist zu rechnen, dennoch sollten Unternehmen ihre Produkte und Lieferketten auf diese Substanzen überprüfen und rechtzeitig Alternativen finden um für ein Verbot der PFAS gewappnet zu sein.

 

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

ECHA
https://echa.europa.eu/de/hot-topics/perfluoroalkyl-chemicals-pfas

ChemTrust
https://chemtrust.org/

BUND
https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/pfas-ewigkeits-chemikalien-in-kosmetik-und-koerperpflegeprodukten/

Anfragen / Zentrale

Tel.: +49 (0) 7154 / 8225–90
Fax: +49 (0) 7154 / 8225–22

Anfragen / Zentrale

Robos GmbH & Co.KG
Im Moldengraben 47
70806 Kornwestheim