Mineralölbestandteile können über verschiedenste Wege in Lebensmittel gelangen, hier wurde ein hohes Migrationspotential festgestellt. Mögliche Kontaminationsquellen sind Verpackungsmaterialien, Recyclingprodukte und darin enthaltene Druckfarben, sowie auch Schmierstoffe in Produktionsmaschinen und viele andere Wege.

Aus chemischer Sicht handelt es sich bei Mineralölen um komplexe Gemische, die hauptsächlich aus gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH = Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) und meist alkylierten aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH = Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons) bestehen.

Wie gefährlich sind MOAH und MOSH?

Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand liegen keine hinreichenden toxikologischen Belege vor, die eine gesundheitliche Gefährdung des Menschen durch gesättigte Mineralölfraktionen (MOSH) belegen. MOAH hingehen stehen im Verdacht, kanzerogen (krebserzeugend) zu wirken, weswegen deren Gehalt in Lebensmitteln nach dem ALARA-Prinzip (as low as reasonably achievable) so weit wie möglich reduziert werden sollte.
Bisher lagen weder spezifische rechtliche Regelungen noch Höchstgehalte für Mineralölbestandteile in Lebensmitteln vor.

Frankreich spezifiziert Vorgaben für MOSH und MOAH in Druckfarben

Am 3. Mai 2022 konkretisierte das französische Umweltministerium bestehende Gesetze und Verordnungen. Ziel des Verbots ist es, Mineralöle, die aufgrund ihres potenziellen Risikos für die menschliche Gesundheit Recyclingkreisläufe stören oder die Verwendung von recycelten Materialien einschränken, schrittweise vom Markt zu nehmen.

Bei den Stoffen MOSH und MOAH, die vom Verwendungsverbot betroffen sind, wird über ein gestaffeltes Verbot vorgegangen. Bis zum 31.12.2024 ist eine Verwendung der genannten Stoffe verboten, sofern die Konzentration von aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) in der Druckfarbe mehr als 1% beträgt. Ab dem 1. Januar 2025 gilt das Verwendungsverbot, wenn die Konzentration beider Stoffe mehr als 0,1% beträgt oder bei MOAH einen Wert von 1 ppm (1mg/kg) überschreitet.

Da in Deutschland produzierte Waren häufig europaweit verkauft werden, ist dieser Erlass gerade für herstellende Unternehmen relevant, weswegen Einkäufer vermehrt großen Wert auf Nachhaltigkeit und eine maximal mögliche Reduzierung von Schadstoffen in Kennzeichnungsprodukten legen. Bei den Druckfarben für Etiketten werden häufig MOSH- und MOAH-freie Produkte nachgefragt. Robos-labels verwendet Druckfarben, die keine Mineralölverbindungen enthalten. Die Konformität zu dieser Anforderung kann für den jeweiligen Einzelfall durch das Qualitätsmanagement von robos-labels garantiert und bestätigt werden.

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Christos Emmanuil, Leiter des Qualitätsmanagements, berät Sie gerne. Christos.emmanuil@robos-labels.com, Tel. 07154 8225-65.

Mehr zu MOSH und MOAH finden Sie in unserem Lexikon der Fachbegriffe.

 

Quellen:

Quellen zum ersten Abschnitt:
1
 Abschlussbericht zur wissenschaftlichen Studie „Ausmaß der Migration unerwünschter Stoffe aus Verpackungsmaterialien aus Altpapier in Lebensmitteln“. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. 2012
Birgit Geueke. Dossier- Mineral oil Hydrocarbons. Food Packaging Forum, June 2017, DOI: 10.5281/zenodo.820984

Quellen zum zweiten Abschnitt:
³Dr. Sieglinde Stähle, Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V.; Rüdiger Helling, Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, Referat 22 Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, Bedarfsgegenstände, Kosmetika. Orientierungswerte für Mineralölkohlenwasserstoffe (MOH) in Lebensmitteln. Stand April 2019
https://www.lebensmittelverband.de/de/aktuell/20190502-veroeffentlichung-moh-orientierungswerte

Quelle zum dritten Abschnitt:
https://www.institut-kirchhoff.de/newsroom/news/news-detailansicht/frankreich-spezifiziert-vorgaben-fuer-mosh-und-moah-in-druckfarben/

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