Forward Faster
Ob Klimawandel, Migration, Gleichstellung der Geschlechter, Inklusion oder andere zentrale Nachhaltigkeitsthemen: Eine Veränderung ist dringend erforderlich, um die aktuellen sozialen und ökologischen Herausforderungen zu bewältigen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern.
Die Initiative „Forward Faster“ des UN Global Compact hat fünf Schlüsselbereiche für die Wirtschaft identifiziert, um die Umsetzung der Agenda 2030 gezielt voranzutreiben. Für Unternehmen, die einen messbaren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten wollen, empfiehlt sich ein starkes Engagement in den Bereichen „Klima, faire Löhne, Gendergerechtigkeit, Wasser und Finanzierung“. In diesen Feldern lassen sich oft positive Synergieeffekte erzielen, die auch andere Nachhaltigkeitsziele unterstützen.
Priya Jain, QHSE-Managerin bei robos-labels, war für uns in Berlin vor Ort, um Eindrücke zu sammeln und neue Ideen mitzubringen. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Interview.
Welche interessanten Inspirationen zur Nachhaltigkeit hast Du aus Berlin mitgebracht?
Die UNGC Annual Conference in Berlin war eine enorme Inspirationsquelle. Besonders beeindruckt haben mich wertvolle Einblicke in die Zukunft nachhaltiger Unternehmensführung, wobei der Fokus auf der Integration von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Zielen in Geschäftsstrategien lag. Unternehmen, die Innovationen wie KI, Blockchain und Kreislaufwirtschaft nutzen, können ihre Ressourceneffizienz steigern und gleichzeitig zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Besonders betont wurde die Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette sowie die Bedeutung von Transparenz und ethischen Standards. Zudem zeigte die Konferenz, wie durch innovative Finanzierungsinstrumente wie grüne Anleihen nachhaltige Projekte realisiert werden können. Insgesamt wurde klar, dass Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle für die langfristige Resilienz und den Erfolg von Unternehmen spielt und gleichzeitig neue Geschäftschancen eröffnet. Auch der Austausch mit anderen Mittelständlern war wertvoll – es hat gezeigt, dass wir alle ähnliche Herausforderungen haben und voneinander lernen können.
Wo steht robos-labels in Bezug auf die fünf empfohlenen Bereiche des „Forward Faster“-Programms?
Das ‚Forward Faster‘-Programm gibt wichtige Impulse in Bereichen wie Klimaschutz, soziale Verantwortung und ethische Unternehmensführung. Bei robos-labels haben wir bereits Maßnahmen ergriffen, um den CO₂-Ausstoß zu verringern und Materialien nachhaltiger zu beschaffen. In den Bereichen Arbeitnehmerrechte und Diversität wollen wir ebenfalls neue Schritte gehen. Insgesamt sehen wir uns auf einem guten Weg, aber es gibt auch noch viel Potenzial, um uns in allen fünf Bereichen weiter zu verbessern.
Warum sind diese Themen für uns als mittelständisches Unternehmen so wichtig?
Als mittelständisches Unternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung – nicht nur für unsere Mitarbeitenden, sondern auch für die Region, in der wir tätig sind. Nachhaltigkeit ist ein Wettbewerbsvorteil und stärkt unsere Position langfristig. Zudem legen unsere Kunden und Partner zunehmend Wert auf nachhaltige Prozesse und Produkte. Wir wollen eine Vorreiterrolle einnehmen und zeigen, dass nachhaltige Geschäftspraktiken auch für mittelständische Betriebe wirtschaftlich sinnvoll sind.
Welche Vorträge und Workshops waren für robos-labels besonders relevant?
Die interaktiven Workshops haben uns besonders viele Anregungen gegeben. Ein Highlight war das Rollenspiel zur „Just Transition“ im Bereich Arbeitsschutz. In diesem Workshop konnten wir verschiedene Perspektiven durchspielen und besser verstehen, wie wichtig soziale Verantwortung bei der Umstellung auf nachhaltige Praktiken ist. Es hat uns auch gezeigt, wie wir als Unternehmen faire und sichere Arbeitsbedingungen fördern können, während wir auf mehr Nachhaltigkeit hinarbeiten.
Ein weiterer spannender Workshop befasste sich mit dem Thema Circular Economy anhand des IOOI-Modells. Hier wurde uns deutlich, wie Kreislaufwirtschaft konkret funktioniert und wie wir die Wirkung unserer nachhaltigen Maßnahmen messbar machen können. Dieser Ansatz hat uns wertvolle Impulse gegeben, um unsere eigenen Prozesse und Produkte weiter in Richtung Kreislaufwirtschaft zu entwickeln.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Sustainable Finance“?
Sustainable Finance beschreibt eine Finanzierungsstrategie, die Nachhaltigkeit als wesentlichen Faktor in Investitionsentscheidungen integriert. Es geht darum, Kapital in Projekte und Unternehmen zu lenken, die eine positive ökologische und soziale Wirkung haben. Für uns als Unternehmen bedeutet das auch, dass wir darauf achten, Finanzierungen und Partnerschaften zu wählen, die unseren Werten entsprechen und nachhaltige Ziele unterstützen.
Welche Nachhaltigkeitsaspekte kann man bei robos-labels jetzt schon umsetzen?
Bereits jetzt setzen wir auf eine umweltfreundliche Produktion und nachhaltige Beschaffung unserer Materialien. Wir reduzieren Abfall und nutzen Recycling-Materialien, wo immer möglich. Zudem arbeiten wir daran, den Energieverbrauch in unseren Anlagen zu optimieren und stellen auf erneuerbare Energien um. All diese Maßnahmen sind erste Schritte, um eine nachhaltige Wertschöpfungskette zu etablieren.
Was ist dein nächstes großes Nachhaltigkeitsziel bei robos-labels?
Unser nächstes großes Nachhaltigkeitsziel bei robos-labels ist es, unseren CO₂-Fußabdruck systematisch zu evaluieren, auszuwerten und zu optimieren. Zunächst werden wir eine umfassende CO₂-Bilanzierung durchführen, um die Emissionen in allen Phasen des Produktlebenszyklus zu messen – von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion bis hin zum Transport und der Entsorgung. Mit Hilfe von Life-Cycle-Assessment (LCA)-Tools wollen wir die Hotspots in unserer Wertschöpfungskette identifizieren und gezielt Bereiche finden, in denen sich CO₂-Emissionen reduzieren lassen. Dazu möchten wir noch effizienter mit Ressourcen umgehen und unseren Energieverbrauch weiter reduzieren.
Außerdem arbeiten wir daran, eine vollständig nachhaltige Lieferkette zu schaffen, in der wir mit Partnern zusammenarbeiten, die ebenfalls auf Nachhaltigkeit setzen. Wir sehen das als einen langfristigen Prozess, bei dem wir kontinuierlich kleine und große Schritte gehen wollen.
Unser Ziel ist es, nicht nur die Emissionen innerhalb unserer eigenen Produktion zu reduzieren, sondern auch aktiv mit unseren Partnern und Lieferanten zusammenzuarbeiten, um die gesamte Wertschöpfungskette klimafreundlicher zu gestalten.
Vielen Dank für das Interview.
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